Was sind Autoimmunerkrankungen?

Ursachen der Entstehung
Im Immunsystem wird ein Gleichgewicht angestrebt, das als Immunhomöostase bezeichnet wird. Es sorgt für das Gleichgewicht zwischen einer kontrollierten und nützlichen als auch einer unkontrollierten und schädigenden Immunreaktion.

Geht die Balance verloren, verschiebt sich die Homöostase in eine Richtung. So können chronische Erkrankungen entstehen, von denen heute immer mehr zu den Autoimmunerkrankungen gezählt werden.

Die Kontrolle durch Enzyme (Protease) gewährleistet das Gleichgewicht. Die Eiweiß auflösenden Enzyme können ein Zuviel oder Zuwenig an Antikörpern, Adhäsionsmolekülen und Zytokinen regulieren. Wir können sicher stellen, dass wir über die erforderliche Menge an proteolytischen Enzymen verfügen, indem wir auf eine vernünftige Lebensweise und gesunde vitalstoffreiche Ernährung zur Förderung der natürlichen Enzymproduktion sowie durch eine individuell erforderliche Zufuhr von Multienzympräparaten achten. Zudem muß berücksichtigt werden, dass mit zunehmendem Alter in der Regel die eigene Enzymproduktion nachläßt.

Was sind autoimmune Erkrankungen?
Als Autoimmunerkrankungen wird mittlerweile eine große Anzahl von Erkrankungen definiert, die alle durch eine gleiche oder ähnliche Entstehung gekennzeichnet sind.

Autoaggression
Das Abwehrsystem des Menschen spielt dabei eine zentrale Rolle. Das Abwehrsystem des Menschen, auch Immunsystem genannt, schützt ihn vor äußeren Einflüssen, wie Viren, Bakterien und anderen Fremdstoffen. Diese Schutzfunktion ist für den menschlichen Organismus außerordentlich wichtig.
Bei Autoimmunerkrankungen führt eine falsche Zielvorgabe oder Programmierung zu einer Ausrichtung gegen körpereigenes Gewebe: Anstelle der Bekämpfung von möglicherweise krankheitsverursachenden Keimen werden Teile des eigenen Körpers als „fremd“ angesehen und bekämpft.
Diese autoimmunen Erkrankungen können, je nach Zielvorgabe, jedes Organ des menschlichen Körpers betreffen: von der Haarwurzelzelle bis hin zur Niere. Dieser falsche Angriff des Abwehrsystems läuft ohne Behandlung in der Regel lebenslang oder bis zur vollständigen Zerstörung des Organs.
Da sich Autoimmunerkrankungen in allen Teilen des menschlichen Körpers abspielen können, betreffen sie auch alle Teilbereiche der Medizin.

Wie entstehen autoimmune Erkrankungen?
Hat ein Infektionserreger zum Beispiel in seinen Bestandteilen eine hohe ähnlichkeit mit der Struktur eines körpereigenen Gewebes, kann es dazu kommen, dass der Körper Abwehrkörper (Antikörper) bildet, die auch körpereigenes Gewebe angreifen. Ein bekanntes Beispiel ist das sogenannte “rheumatische Fieber“, ein Infekt durch Streptokokken, bei dem es zu Reaktionen gegen das Herzmuskelgewebe kommt.

Die Fähigkeit des gesunden Organismus, körpereigene Bestandteile von fremden zu unterscheiden wird „Immuntoleranz“ genannt. Verliert der Körper diese „Immuntoleranz“, wird das eigene Gewebe zum Opfer seiner eigenen Immunantwort.

Genetische Disposition - rechtzeitig behandeln
Es ist bekannt, dass bestimmte Autoimmunerkrankungen in einigen Familien gehäuft auftreten. Bislang finden sich in der wissenschaftlichen Literatur allerdings keine Hinweise darauf, dass Autoimmunerkrankungen direkt vererbt werden können.

Umwelteinflüsse
Die Funktion des menschlichen Abwehrsystems wird auch durch Umweltfaktoren beeinflußt. Daher kann angenommen werden, dass Ausprägung und Schweregrad von Autoimmunerkrankungen auch von Umweltfaktoren beeinflußt werden.

Immer mehr autoimmune Geschehen bei Erkrankungen werden erkannt
Wie viele Autoimmunerkrankungen existieren, kann heute nicht genau definiert werden. Bei einigen Krankheiten stehen bislang nur unter Verdacht, dass sie autoimmun (mit-) verursacht sein könnten. Die aktuelle Liste umfaßt weit mehr als 60 Erkrankungen. Regelmäßig erfahren wir über neue Krankheitsbilder, die möglicherweise auf ein autoimmunes (Mit-) Geschehen zurückzuführen sind.

Bei den Autoimmunerkrankungen unterscheidet man zwischen Erkrankungen, die nur ein Organ betreffen und Erkrankungen, die sich auf mehrere Organe und das Gefäßsystem erstrecken (systemische Autoimmunerkrankungen).
Autoimmunerkrankungen können einen akuten oder einen chronischen Verlauf nehmen.
Bei akuten Erkrankungen sind der plötzliche Anstieg der Autoantikörperkonzentration und eine unkontrollierte Entzündungsaktivität für die auftretenden Symptome verantwortlich. Akute Autoimmunerkrankungen sind organspezifisch.
Chronische Autoimmunerkrankungen zeigen sich durch anhaltende Störungen des Immunsystems. Sie können organspezisch oder systemisch sein. Typisch ist die Bildung von autoaggressiven (gegen den eigenen Körper gerichteten) T- und B-Zellklonen (Ansammlung gleichartiger Zellen). Diese Lymphozyten binden dann nahezu ausschließlich Autoantigene und Autoantikörper und fallen für die Immunabwehr von Fremdantigenen aus.

Die bekanntesten Autoimmunerkrankungen

Anämie, perniziöse (Morbus Biermer, Addison-Anämie)
Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung) **
Autoimmun-Adrenalitis (autoimmune Nebennierenrinden-Atrophie, Morbus Addison)
Chronisches Erschöpfungssyndrom (Chronic Fatigue Immune Dysfunction Syndrome; CFIDS) **
Chronisch-inflammatorische, demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP)
Colitis ulcerosa
Diabetes mellitus Typ 1 (Insulin-abhängiger Diabetes mellitus)
Fibromyalgie
Gastritis, chronisch autoimmune
Hashimoto Thyroiditis
Hepatitis, autoimmune (Chronisch aktive Hepatitis; CAH)
Juvenile rheumatoide Arthritis (Morbus Still, Still-Syndrom)
Kardiomyopathie, autoimmune
Lupus erythematodes (diskoide Form)
Lyme-Arthritis (Borrelien-Arthritis, Lyme-Krankheit) **
Morbus Basedow (Graves Krankheit)
Morbus Crohn
Morbus Bechterew ( Spondylitis ankylosans)
Morbus Ménière (Ménière Krankheit) *
Morbus Reiter (auch: Reiter Syndrom)
Multiple Sklerose (MS; Encephalomyelitis disseminata; Charcot-Krankheit)
Polyneuropathie, chronisch-inflammatorische, demyelinisierende (auch: Chronisch-inflammatorische, demyelinisierende Polyneuropathie, CIDP)
Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis, "Gelenkrheuma")
Sklerodermie
Spondylitis ankylosans (auch: Morbus Bechterew)
Sprue/Zöliakie

Erläuterung:
* wahrscheinliche autoimmune Ursache
** mögliche autoimmune Ursache

Therapien bei Autoimmunerkrankungen
Die Therapie von Autoimmunerkrankungen ist äußerst schwierig und langwierig. Der Therapeut muss die einzelnen Indikationen und individuellen Beschwerden berücksichtigen, die beim jeweiligen Patienten sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können.

Das Ziel bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen ist es, die unerwünschten Entzündungen zu stoppen und die Neubildung von Autoantikörpern möglichst zu verhindern.

In der Regel kann bei Autoimmunerkrankungen als biologische adjuvante Basistherapie empfohlen werden:

Systemische Enzymtherapie (z.B. Vitamenzym)
Natürliches Vitamin E
Selen und andere auch zur Entgiftung erforderlichen Orthomolekularen MikroNährstoffe

Bei (neurogenerativen) Autoimmunerkrankungen, die mit einer Demyelinisierung einher gehen, könnte auch die Einnahme eines Vitamin B -Komplexes und von Vitamin B12 (sublinguale Applikation unter der Zunge) sinnvoll sein.

Durch Medikamente induzierte Nährstoffverluste ausgleichen
- und die körpereigene Entgiftung durch gezielte Nährstoffe unterstützen
Da Patienten mit Autoimmunerkrankungen häufig eine große Anzahl von pharmazeutischen Medikamenten nehmen, könnte eine Unterstützung z. B. der Leberentgiftung durch Orthomolekulare Substanzen sinnvoll sein (
z.B. Glutathion, organisches Selen u.a.) und um mögliche Nährstoffmängel auszugleichen, die durch die Einnahme von pharmazeutischen Arzneimitteln induziert sein könnten.

Die Entscheidung für eine Therapie hängt grundsätzlich von der Schwere der Erkrankung (Organbeteiligung, Funktionseinschränkung) und der Geschwindigkeit ab, mit der die Erkrankung fortschreitet.

Im Rahmen einer medikamentösen Behandlung werden z. B. sogenannte Immunsuppressiva (Kortikosteroide oder Zytostatika) und Immunmodulatoren (z.B. intravenöse Immunglobuline) genutzt als auch Hormone, z. B. bei Schilddrüsenerkrankungen.

Die Konsultation eines in der Orthomolekularen Medizin und Systemischen Enzymtherapie bewanderten Arzt und Therapeuten ist sehr zu empfehlen.

Bei der Einnahme von Orthomolekularen MikroNährstoffen wie z. B. Enzymen, Mineralien und Vitaminen ist besonders darauf zu achten, dass die Präparate in ausreichender Dosierung und Bioverfügbarkeit sowie in möglichst organischer und naturreiner Form - also ohne Nahrungsmittelchemie wie z. B. Farb- und Konservierungsstoffe sowie Aromen - eingenommen werden.

Achten Sie auf die Qualität von MikroNährstoffen.

Mehr Informationen erhalten Sie unter Systemische Enzymtherapie, Orthomolekulare Medizin und Fachliteratur.

© MIB-Institut

  Eine Seite zurü;ck